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Die Fiducia & GAD hat 2018 mit dem Aufbau eines systematischen Nachhaltigkeitsmanagements begonnen. Ziel ist dessen Verankerung in der Unternehmensstrategie.

nachhaltigkeit, das zeigt schon ein Blick in die Jahresberichte vieler deutscher Unternehmen, geht oft über Lippenbekenntnisse nicht hinaus. Energieeffiziente Drucker, Spenden für einen guten Zweck – und darüber hinaus…? „Wir gehen da nicht nur einen Schritt weiter, sondern viele“, gibt sich Andreas Glage selbstbewusst. Als Nachhaltigkeitsbeauftragter der Fiducia & GAD hat er ein klares Ziel vor Augen: „Wir wollen das Thema im Kerngeschäft verankern.“ Soll heißen: Die Fiducia & GAD soll Nachhaltigkeit nicht nur für sich selbst schaffen, sondern auch in ihre Lösungen für die Banken einbetten. Glage: „Es geht um Green-IT und Sustainable Finance.“

Der Hintergrund: Erstmalig für das Geschäftsjahr 2017 müssen Finanzdienstleister in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern per Gesetz einmal im Jahr auch über „nicht-finanzielle Aspekte“ ihrer Tätigkeiten berichten. Stichwort: CSR (Corporate Social Responsibility). Inzwischen stehen hier mehr als 40 Volksbanken und Raiffeisenbanken bundesweit in der Pflicht. Glage: „Unsere Aufgabe als IT-Dienstleister ist es, unsere Kunden bei der Erfüllung dieser Anforderungen zu unterstützen.“

Doch dazu muss die Fiducia & GAD erst einmal die eigenen Hausaufgaben machen. Dies sicherzustellen, ist Sache eines bereichsübergreifenden Arbeitskreises unter Leitung von Andreas Glage: „Wir leisten hier Grundlagenarbeit.“ Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder in Workshops und führen Gespräche innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Auch beim Klimaschutzkonzept der Stadt Karlsruhe und bei der „Allianz für Klimaschutz“ in Münster engagiert sich der Arbeitskreis, zu dem Mitarbeiter aus ganz unterschiedlichen Unternehmensbereichen gehören. Hinzu kommt der enge Austausch mit dem Steuerungskreis Nachhaltigkeit aus der obersten Führungsebene, der die strategische Verankerung des Themas im Unternehmen sicherstellt.

Glage: „Nachhaltigkeitsmanagement ist gelebte Vernetzung.“ Kein Wunder also, dass es auch auf dem Berliner Event Fintropolis Workshops zu dem Thema gab, wo Banker zusammen mit der Fiducia & GAD nachhaltige Produktideen entwickeln konnten.

Energieeffizienz

Bei der bundesweiten „Initiative Energieeffizienz“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH erhielt die Fiducia & GAD bereits 2015 das Label „Best Practice Energieeffizienz“ in der Kategorie „Anlagen bezogene Projekte“.

Zentrales Projekt des Arbeitskreises ist, ein wirksames Nachhaltigkeitsmanagement auf die Beine zu stellen. Ganz am Anfang standen dabei intensive Analysen, bei denen sich das Team vom Münchner Beratungshaus Fährmann unterstützen ließ. Diese Analysen umfassten vier Themenbereiche und damit verbundene Fragen.

  • Branchen-Check: Wie sieht das Nachhaltigkeitsmanagement bei IT-Unternehmen in Deutschland aus, die hier als Pioniere unterwegs sind, und welche Bewertungskriterien legen Rating­agenturen hier an?
  • Stakeholder: Wie sieht das Beziehungsgeflecht zwischen Fiducia & GAD und ihrem Umfeld in Wettbewerb, Politik oder Gesellschaft aus? Im Mittelpunkt steht die genossenschaftliche FinanzGruppe: Wo gibt es bereits Leuchttürme in Green-IT?
  • Wesentlichkeit: Welche Aspekte des Kerngeschäfts haben die größten Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft? Welche Handlungsfelder ergeben sich daraus, und welche Maßnahmen müssen davon abgeleitet werden?
  • Chancen und Risiken: Welche Potenziale für nachhaltige Produkte und Services bieten die einzelnen Geschäftsfelder der Fiducia & GAD, aber auch: Wo gibt es „blinde Flecken“, die bisher übersehen wurden und der Nachhaltigkeitsstrategie schaden könnten?

„Dank dieser ausführlichen Analysen“, erklärt Glage, „ist es uns gelungen, ein gemeinsames, einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit für unser Unternehmen zu schaffen und damit das Fundament für unser weiteres Vorgehen zu legen.“ Dabei habe von Anfang an die Idee des „Shared Value“ eine wichtige Rolle gespielt, „also die Überzeugung, dass ein Unternehmen Werte wie Nachhaltigkeit nicht nur für sich selbst, sondern auch für sein Umfeld und die Gesellschaft definieren und entwickeln sollte“.

UN-Ziele im Blick
Die Fiducia & GAD orientiert sich unter anderem an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen – den UN Sustainable Development Goals.

Inzwischen kann der Arbeitskreis auf eine ganze Reihe bereits erreichter Ziele blicken. Beispiele:

  • Der Dialog mit Stakeholdern in der Genossenschaftsgruppe ist in vollem Gange, insbesondere mit Vorreitern wie der GLS Bank, DZ BANK und Union Investment.
  • Um die Maßnahmen zur Nachhaltigkeit messbar zu machen, wurden Kenn­zahlen – sogenannte KPIs (Key Performance Indicators) – definiert, etwa zum Klima- und Umweltverhalten der Fiducia & GAD. Erste Ergebnisse liegen bereits vor, so zum Beispiel zur CO2-Bilanz.
  • In Form einer DNK-Erklärung hat die Fiducia & GAD einen ersten eigenen Nachhaltigkeitsbericht abgeliefert. DNK steht für den „Deutschen Nachhaltigkeitskodex“. Entwickelt wurde er vom Rat für Nachhaltigkeit, einem Expertengremium, das auch die Bundesregierung berät. Der DNK ist ein Transparenzstandard, der den Aufbau von Nachhaltigkeitsstrategien unterstützt und einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet.

Die Fiducia & GAD orientiert sich unter anderem an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen – den UN Sustainable Development Goals. 2015 auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York verabschiedet, sollen diese Ziele eine weltweit nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene sicherstellen. Dazu gehören zahlreiche Ziele im Kampf gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung, aber auch gegen Armut, Krankheit und fehlende Bildung. Glage: „Nachhaltigkeit hat man als Unternehmen erst dann richtig verstanden, wenn man alle Maßnahmen unter einem ganz bestimmten Aspekt auf den Prüfstand stellt: welchen Nutzen sie für die Gesellschaft insgesamt bringen.“

grundlagenarbeit

Der Nachhaltigkeitsstrategie gingen Analysen in vier Bereichen voraus

Branchen-Check
  • Screening der Nachhaltigkeitsleistungen ausgewählter Wettbewerber (SAP, IBM, Telekom, Datev)
  • Analyse der Bewertung von Nachhaltigkeitsrating-Agenturen
Stakeholder
  • Stakeholder-Landschaft der Fiducia & GAD im Nachhaltigkeitskontext
  • Empfehlungen zur Priorisierung
Wesentlichkeit
  • Pflichtübung für die Nachhaltigkeitsstrategie
  • Definition der wesentlichen Themen
  • Ableitung von Handlungsfeldern und Maßnahmen
Chancen und Risiken
  • Schlussfolgerungen für das Kerngeschäft:
    • Wo stecken akute Risiken, wo werden Chancen vertan?
    • Wo liegt Marktpotenzial für die Fiducia & GAD und ihre Kunden?
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„werte schaffen“

Andreas Glage, 61, ist Nachhaltigkeitsbeauftragter der Fiducia & GAD. Im Gespräch erklärt er, worauf es dem Unternehmen dabei besonders ankommt.

Herr Glage, warum haben Sie mit den Nachhaltigkeitsanalysen so umfangreiche Grundlagenarbeit geleistet?

Ein Unternehmen braucht Klarheit darüber, was es tun muss und was nicht, warum bestimmte Dinge nötig sind und wo es sich vom Wettbewerb dabei differenzieren kann. Es geht also um ein grundsätzliches und gemeinsam akzeptiertes Verständnis von Nachhaltigkeit.

Und wie versteht die Fiducia & GAD Nachhaltigkeit?

Als IT-Dienstleister spielen wir automatisch in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen von Menschen mit. Deshalb sollen unsere Lösungen nachhaltig Positives bewirken – für unsere Kunden, uns selbst, aber auch für Gesellschaft und Umwelt rings um uns herum. Wir wollen also nicht nur unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Wir wollen zukunftsfähige Werte für das Leben kommender Generationen schaffen.

Das heißt, Sie haben beim Thema Nachhaltigkeit auch die Sicht der Kunden im Blick?

Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt für uns. Indem wir nachhaltig arbeiten, leisten wir unseren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die genossenschaftlichen Werte, die unsere gemeinsamen Wurzeln bilden, einen uns in diesem Bestreben.

Wie tauschen Sie sich dazu innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe aus?

Der Stakeholder-Dialog ist für uns sehr wichtig. Nachhaltigkeitsmanagement ist gelebte Vernetzung. Wir sprechen regelmäßig mit Vorreitern wie GLS Bank, DZ BANK oder Union Investment. Und wir erarbeiten gemeinsam Lösungen – zuletzt zum Beispiel in Berlin bei den Fintropolis-­Workshops.

Nachhaltigkeit muss aber auch nach innen gelebt werden …

Richtig, und da geht es um weit mehr als Umwelt- und Klimabewusstsein. Unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen erstrecken sich auch auf Themen wie Chancengleichheit, Arbeitnehmerrechte oder Qualifizierung und sind Teil unserer Personalstrategie. Dazu gehören beispielsweise die Erhöhung des weiblichen Anteils in Führungspositionen, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, betriebliches Gesundheitsmanagement und die Förderung von lebenslangem Lernen durch attraktive Weiterbildungsangebote. Unser Ziel ist ein offenes und kooperatives Arbeitsumfeld, in dem Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit oberste Priorität haben.

Andreas Glage
Andreas Glage
Nachhaltigkeitsbeauftragter der Fiducia & GAD

„Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit auch im Kerngeschäft verankern – Lösungen für die Banken entwickeln, die die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Handelns sowie ihre Zukunftsfähigkeit verbessern.“